Der Z402 druckt digitale Vorlagen dreidimensional
Frage : « Funktioniert dieses Ding wie der Replikator im Raumschiff Entreprise ? » Antwort : « Ja, dieses Gerät materialisiert echte Objekte aus digitalen Daten. » Frage : « Existiert diese Technologie wirklich ? » Antwort : « Ja, sie wird schon in vielen Ländern angewendet. »
Mit einfachen Frage-Antwort-Spielen versucht die Firma Z-Corporation auf ihrer Homepage www.zcorp.com die Zweifel potenzieller Kunden zu zerstreuen. Das muss sie auch - denn es ist schwer zu glauben, dass ihr neuestes Produkt, der Dreidimensional-Printer Z402, wirklich funktioniert. Wo herkömmliche Drucker flache Grafiken und Präsentationfolien ausspucken, druckt der Z402 dreidimensionale, farbige Objekte. Der Z402 baut Molekülmodelle, Speilzeuge - oder Totenschädel ; er formt Zahnbohrermodelle, Spielzeugmonster, Autoteile und Schuhsohlen. Einfach alles, was das Designerherz begehrt.
« Diese Technologie produziert automatisch reale Objekte, die sie in der Hand halten können », versichert Z-Corporation. Die Objekte werden erst in einem Computer digital modelliert. Danach drückt man einfach die Printtaste, und die Maschine beginnt das Objekt zu formen. Der Z402 benetzt dafür eine Pulverschicht mit farbigen Wassertröpchen. Wo Wasser auf Pulver trifft, ensteht eine harte, plastikähnliche Substanz. Auf diese Weise wird das Objekt Schicht für Schicht aus farbigem Wasser und Spezialpulver zusammengekleistert.
Das Endprodukt ist solide und vielseitig verwendbar. Der Z402 wird bereits von Paläontologen, Künstlern, Grafikern, Autofabrikanten und Filmtrickspezialisten eingesetzt. Fischer-Price, Ciba, Adidas, DaimlerChrisler, Kodak und die Nasa sind bereits eifrig dabei, ihre Modelle mit dem Drucker dreidimensional und farbig zu materialisieren. Die Nasa kann mit dem Printer sogar reale Gegenstände per E-Mail verschicken. Dafür setzt jemand in Europa einen Gegenstand in einen Spezial-Scanner, der das Objekt mit Laserstrahlen abtastet. Danach berechnet der Computer ein dreidimensionales Bild des Gegenstandes. Dieses digitale Bild wird via E-Mail verschickt - und mit dem 3-D-Printer wieder materialisiert. Der Gegenstand wird repliziert und - fast wie auf der Entreprise - durch den Äther gebeamt.
Einzig punkto Druckgeschwindigkeit und Preis hinkt der futuristische Z402 seinen Kollegen aus der zweidimensionalen Welt nach : An einem fünf Zentimeter hohen Objekt kleistert der Z402 eine ganze Stunde lang. Dafür kostet er 115'000 Franken.
Die Homepage der Herstellers :
www.zcorp.com
hier kann man den Drucker bestellen :
Mail-Adresse : rn@4dconcepts.de
Das Gerät ist 74 mal 91 mal 107 Zentimeter gross und wiegt 136 Kilogramm. Es können Objekte bis zu einer Grösse 20.3 mal 20.3 mal 25.4 Zentimeter aussgedricht werden.
Olivier Zihlmann, für SonntagsZeitung, 10.09.2000
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